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  BioShock
 




Tief unter dem Meer wartet das Spektakel des Jahres

Wer einen Flugzeugabsturz überlebt, hat Glück im Unglück gehabt? Von diesem Gedanken sollte man sich wohl zumindest im Falle von Bioshock verabschieden, denn hier landet man buchstäblich nicht nur in den Weiten des atlantischen Ozeans, sondern gelangt vom Regen in die Traufe. Der unglückliche Protagonist findet nämlich mitten auf dem Meer eine kleine Insel, die ihn per Tauchglocke schnurstracks in die wundersame Unterwasserstadt Rapture, gegründet und ersonnen von einem gewissen Andrew Ryan, versetzt.

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Es tut gar nicht weh!
Schuld daran tragen genetische Experimente, die aus dem Ruder gelaufen sind und große Teile der Bevölkerung dahin gerafft haben. Die wenigen Überlebenden sind zu abartigen Monstern mutiert - den Splicern. Diese stellen sich euch in fünf verschiedenen Arten entgegen, versuchen euch im Nahkampf den Garaus zu machen, verschießen Flammenbolzen oder laufen beispielsweise auch an der Decke entlang und bewerfen euch mit tödlichen Haken.

Doch das ist noch lange nicht die einzige Gefahr, die euch in dieser auseinander brechenden Stadt erwartet. Die schlimmsten Gegner sind zweifelsohne die Big Daddys: Diese stark gepanzerten Unwesen sind die Wächter der Little Sisters, die sich darauf spezialisiert haben, das so genannte ADAM aus den toten Körpern zu ernten. Zu diesem Zweck sind sie mit riesigen Spritzen ausgestattet. Das ADAM ist die Grundlage der genetischen Manipulationen und daher heiß begehrt.

Allerdings könnt ihr den gruseligen Mädchen diesen Stoff nicht direkt abnehmen - ihr müsst zunächst die Big Daddys ausschalten - was leichter gesagt als getan ist. Schließlich können die stampfenden Ungetüme nicht nur ziemlich viel einstecken, sondern sich im Ernstfall auch sehr schnell bewegen und mächtig austeilen.

Aber auch ihr seid alles andere als wehrlos. Zum einen stattet ihr euch im Verlaufe des Spiels mit verschiedenen Waffen, wie z.B. der altehrwürdigen Rohrzange, einer Schrotflinte, Pistole oder auch zusammengezimmerten Flammenwerfern aus. Für jedes Waffensystem stehen ferner drei unterschiedliche Munitionsarten zur Verfügung.

Außerdem könnt ihr sie speziell auf eure Ziele, zu denen auch verschiedene Sicherheitssysteme und automatische Schussanlagen gehören, anpassen. Allzu futuristisch sind all diese Schießprügel jedoch nicht ausgefallen, sie passen sich in das Art Deco-Ambiente der 60er Jahre ein, in denen die Geschichte von Bioshock spielt.

Das ist aber noch längst nicht alles, denn schließlich setzt auch ihr die ADAM-Substanz ein, um eure DNA zu manipulieren und damit vernichtende Ernte unter euren Feinden zu halten. Versprüht ihr mit diesen Plasmid-Fähigkeiten anfangs lediglich Energieblitze, baut ihr eure Fähigkeiten im Laufe des Spiels immer weiter aus und seid sogar dazu in der Lage per Telekinese Objekte zu beeinflussen, als Pyromane aktiv zu werden oder sogar die Big Daddys eurem Willen zu unterwerfen.

Die dafür benötigte Energie tankt ihr mit EVE-Spritzen wieder auf. Meist rückt ihr den schrecklichen Kreaturen dabei in einer Kombination von Schusswaffen und Plasmid-Fertigkeit auf den Leib: So röstet ihr sie zunächst oder legt sie mit Elektroblitzen still, bevor ihr sie mit Blei voll pumpt.

Evolution zum Mitmachen
Das Charakter-Entwicklungssystem ist jedoch noch vielschichtiger: Abgesehen von diesen aktiven Fertigkeiten sammelt ihr nebenbei auch passive Fähigkeiten (z.B. Kampf-Tonika oder Technik-Tonika), die euren Körper resistenter machen und Angreifer mit Stromstößen bestrafen, die Reaktion von Sicherheitskameras verzögern oder eure Hacker-Fähigkeit verbessern.

Damit könnt ihr übrigens nicht nur diverse Sicherheitsmechanismen außer Kraft setzen (bzw. für euch einsetzen), sondern auch Safes knacken und Türen öffnen. Das Hacken selbst läuft über ein kleines, aber spannendes Mini-Spiel ab, bei dem ihr eine Flüssigkeit per Rohr-Puzzle von Eingang bis Ausgang leitet. Auch wenn sich aus all diesen Features sicherlich noch kein ausgewachsenes Rollenspiel entwickelt, beinhaltet es doch genügend Stoff, um sich vom reinen Shooter-Einerlei abzuheben.

Im Zentrum eures Kampfes steht natürlich euer eigenes Überleben, was aber aufgrund der sehr geringen Strafe für gelegentliche Bildschirmtode letztendlich auch Anfängern nicht schwer fällt. Überwältigen euch die Mutationen einmal, werdet ihr in die nahegelegenste Vita-Kammer verfrachtet und nehmt dabei lediglich einen geringen Verlust eurer Lebenskraft hin. Das hält den Schwierigkeitsgrad im Endeffekt auf ein sehr erträgliches Maß und frustige Gameplay-Momente kommen auf diese Weise höchstens durch repetetive Wege auf.


Für den Spieler von Vorteil ist dabei, dass angeballerte Kontrahenten ihren Zustand behalten. Habt ihr einem Big Daddy also schon die Hälfte seiner Kraft geraubt, könnt ihr ihm in einem zweiten oder dritten Versuch den Garaus machen. Dieser Tatsache trägt auch noch das sehr Spieler-freundliche Speichersystem bei, dass euch jederzeit erlaubt, Spielstände anzulegen.

Überhaupt meint es das Spiel sehr gut mit euch und bietet eine Reihe von nützlichen Features: Eine Kompassnadel zeigt beispielsweise immer den Weg zum nächsten Ziel an (abschaltbar), während die sehr detaillierte Map keine Gelegenheit bietet, euch zu verlaufen. Frustige Irritationen über Spielziele oder den jeweiligen Standort kommen dank dieser Kartenübersicht zu keinem Zeitpunkt auf.


08/15-Shooter? Denkste!
Trotz all dieser Action-Einlagen ist Bioshock jedoch kein geradliniger Shooter (auch wenn der Levelaufbau größtenteils linear ist - was man nicht immer sofort merkt), es kommt vielmehr - und das ist auch die große Stärke des Spiels - auf die Story-Entwicklung und die Art der Präsentation an. Die Retro-Optik ist dank Unreal Engine 3 hervorragend in Szene gesetzt - an allen Ecken und Enden glänzen kleine Grafik-Perlen, überraschen in dieser weitläufigen Unterwasserstadt abwechslungsreiche Settings das Auge.


Ob ihr euch durch einen kleinen Urwald kämpft, feuchte Grotten, pompöse Hallen, ein stilvolles Theater, bizarre Leichen-Skulpturen erblickt, die perfekt ausgeleuchtet sind, oder auf einem der Bildschirme plötzlich schwarz-weiße Filmchen ablaufen - hier passt einfach alles zusammen. Das Art Design hätte bei diesem Spiel wirklich einen Oscar verdient.

Insgesamt macht die Optik einen außerordentlich guten Eindruck, vor allem das Wasser wirkt unheimlich plastisch und die Unterwasserwelt, in die ihr immer wieder Einblicke durch riesige Panoramascheiben oder kleine Luken erhaltet, ist sehenswerter Augenschmaus. Selbst kleine Pfützen oder Rinnsaale, die durch defekte Rohre oder andere Brüche in der Statik zustande kommen, sorgen für eine beklemmende, angsterfüllte Atmosphäre: Was, wenn diese Wand jetzt bricht?

Dieser gespenstisch-bedrohliche Dauerzustand wird durch die superbe Akustik noch weiter verstärkt. Ständig seid ihr irgendwelchen beängstigenden Geräuschen oder Lauten ausgesetzt. Mal hört ihr leise Schritte oder das Stampfen eines Big Daddys, der mit jedem Schritt euer Gamepad vibrieren lässt, hört, wie die Splicer Selbstgespräche führen oder euch beschimpfen - ja sie singen teilweise sogar vor sich hin und verbreiten damit eine bizarre Gänsehaut-Atmosphäre in der dunkel-durchgestylten Umgebung.Zusätzlich stolpert ihr immer wieder über Audiotagebücher, in denen ihr wichtige Informationen über die Hintergrundgeschichte erhaltet oder euch der verrückte Andrew Ryan mal wieder mit dem Tod droht ("Ich werde schon noch das richtige Gift für dich finden, du Parasit!") oder euch verbündete Figuren Tipps oder Aufgaben per Funk übermitteln. Häufig kommt das sehr surreal rüber und ist doch zugleich einer der Kernpunkte der Storyentwicklung - prima!

Bei diesen ganzen klanglichen Superlativen ist es fast schon selbstverständlich, dass auch die Akustik im Hintergrund gelungen ist: Maschinen rattern vor sich hin, Spiel- und Verkaufsautomaten (an denen ihr eure Dollars ausgeben könnt und Nachschub einkauft) dudeln munter in den Ecken umher oder eine Jukebox spielt quietschend-rasselnd einen Song der damaligen Zeit ab. Selbst die deutsche Übersetzung glänzt mit tadelloser Stimmakrobatik, hier gibt es nichts auszusetzen.

Gameplay-technisch kann Bioshock das hohe Level jedoch nicht über die volle Spielzeit von ca. 20 Stunden halten. Verantwortlich dafür ist zum einen die relativ überschaubare Gegnerschar, die zwar mit einer akzeptablen KI ausgestattet ist (Splicer heilen sich an Medi-Objekten, laufen weg, verstecken sich, haben aber kein taktisches Vorgehen oder Lernvermögen), auf Dauer aber austauschbar ist.Etwas nervig sind zudem die respawnenden Feinde, die auch in Arealen, die man schon "aufgeräumt" hatte, immer wieder auftauchen. In Kombination mit vielen mehrfach zu durchquerenden Räumen ist das ein eher nerviges Feature, das die Spielzeit unnötigerweise in die Länge zieht und zudem Munition kostet, die jedoch meist fair bereitgestellt wird.

Positiv hingegen sind kleine Features wie der Einsatz einer Fotokamera: Wer gute Fotos schießt, verbessert auf diese Weise beispielsweise nicht nur den Schaden seiner Waffen, auch das Spiel wird dadurch aufgelockert. Interessant ist zudem das moralische Dilemma mit den Little Sisters: Wer sie ausbeutet (tötet), erhält doppelt so viel ADAM, als wenn man sie heilt. Wofür entscheidet ihr euch? Etwas enttäuschend ist am Ende jedoch die Tatsache, dass Bioshock keinen Multiplayer- und auch keinen Koop-Modus anbietet. Von einem Actionspiel moderner Prägung könnte man so etwas schon erwarten.


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Fazit: Düster, verschroben, meisterhaft


Bioshock kann sicherlich viele der Vorschusslorbeeren rechtfertigen und bietet vor allem atmosphärisch ein hervorragendes Actionspiel mit toller Retro-Optik und einer packenden Story, die bis zum Ende spannend bleibt. Sehenswerte Unterwasserwelten, bizarre Kreationen und famose Akustik machen das Spiel zu einem tollen Erlebnis, dessen Shooterelemente sich zwar auf einem sehr guten Niveau einpendeln, auf Dauer jedoch mangels spielerischer Abwechslung und zu geringem Schwierigkeitsgrad ein wenig absacken.

Ob ihr Bioshock oder lieber einen anderen Titel bevorzugt, hängt letztlich vor allem davon ab, welche Art von Spiel ihr mögt: Ist euch eine emotional ergreifende Story und eine geniale Präsentation wichtig, kommt ihr um das Unterwasser-Abenteuer nicht herum. Verlangt es euch nach brachialer Action, hat die Konkurrenz die Nase vorn. Dem entsprechend wichtig wird euch dann auch sein, ob ihr den fehlenden Multiplayer-Modus als Mangel anseht oder eben nicht.

Grafik:
Bioshock spielt ganz klar in der Next-Gen-Liga mit und bietet einen wahren Augenschmaus: Retro-Optik vom Feinstem im Art Deco-Stil, bizarre Schöpfungen, Mutationen, flüssige Animationen, tolle Wassereffekte.

Sound:
Der Sound ist eines der wichtigsten Merkmale des Spiels, das sogar große Teile der Story trägt. Ob Funkübertragungen oder die schaurigen Lieder der Splicers, hier wird Atmosphäre ganz groß geschrieben!

Gameplay:
Ihr kämpft euch durch die von genetischen Mutationen bevölkerte Unterwasserstadt Rapture und seid dafür nicht nur mit etlichen Schießprügeln, sondern auch mit speziellen Fähigkeiten ausgestattet, mit denen ihr euren Feinden richtig einheizt.

ALLES AUF EINEM BLICK:

BioShock
  • Eine ergreifende Story, ein einzigartiges Setting, eine geniale Präsentation: BioShock setzt Maßstäbe – trotz fehlendem Multiplayer.
  • System: XBox 360
    USK: ab 18 Jahren
  • Tolle Atmosphäre
  • Packende Story
  • Klasse Klangkulisse
  • Vielschichtige Charakter-Entwicklung
  • Bizarr-schöne, detaillierte Retro-Optik
  • Dank Vital-Chamber teilweise zu einfach

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Bericht vom Partner www.Chip.de






  • Kein Multiplayer - Modus <----------------------------------------------- 
 
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